Samstag, 9. August 2014

Wie der Wind sich hebt

Der Wind frischt auf! Nun heißt es leben wagen!

Im frühen 20. Jahrhundert ist Jiro Horikoshi ist ein Träumer, dessen Faszination der Himmel ist. Er weiß, dass er aufgrund seiner Kurzsichtigkeit wohl nie Pilot werden wird, aber das verschließt ihm nicht den Bau an Flugzeugen. So richtet sich sein Ziel darauf, Flugzeugkonstrukteur zu werden.

Auf dem Weg zu diesem Ziel trifft er Freunde, die genauso fanatisch wie er in den Flugzeugbau streben, aber… bla. Ich kann keine kurze Zusammenfassung der Handlung geben jenseits davon, dass es um Jiro geht, der von 1920 an bis zum zweiten Weltkrieg hin Flugzeugingenieur wird. Dabei lässt er sich nicht von dem technischen Stand Japans zu der Zeit aufhalten, sondern lernt Flugzeuge zu bauen, immer besser und besser… bis sein Prototyp abstürzt. Enttäuscht verbringt er einige Zeit in einem Gasthof in den Bergen, wo er seine zukünftige Frau (wieder) trifft und Stück für Stück aus seiner Depression geholt wird.

Wie der Wind sich hebt ist eine sehr lockere Biografie von Jiro Horikoshi, die weniger sein Leben erzählt, als seine Eindrücke, seine Faszination. Von Kleinauf vom Fliegen begeistert und fasziniert steht es ihm nicht frei selbst zu fliegen, sondern die Flugmaschinen zu erschaffen. Er weiß, dass er dafür mit dem Teufel ins Bett steigen und für das Militär Flugzeuge bauen muss, aber das hält ihn nicht davon ab. Für ihn geht es nur ums Fliegen. Gerne würde er Flugzeuge bauen, die Menschen glücklich machen, aber die Politik gestattet ihm das nicht.

Zugleich erlebt er in seiner Jugend das große Kanto-Erdbeben von 1923 mit, dem halb Tokio in einem Feuersturm und über 100.000 Menschen zum Opfer fielen – ein Auftakt zu den Gräueln des Krieges, die da kommen sollten.

Beeindruckend ist, wie große Teile der Klangkulisse – Flugzeugmotoren, das Prasseln von Feuern – anscheinend von Mündern erzeugt wurden, was insbesondere in den Sturm- und Erdbebenszenen eine noch größere Bedrohlichkeit erzeugt. Zur Meisterleistung im optischen Bereich muss man nicht viel sagen, Miyazaki ist und bleibt nicht ein, sondern der Meister seines Fachs. Es ist schade, aber nachvollziehbar, dass er sich mit diesem Abschlusswerk zur Ruhe setzt.



Kommt definitiv in die Sammlung.

Titel: Wie der Wind sich hebt

Regie: Hayao Miyazaki

Länge: 126 Minuten

PS: Es lohnt sich, die untertitelte Version zu schauen, denn Jiro wird zum einen von Hideaki Anno gesprochen und zum anderen spielen Teile des Films in Deutschland, mit entsprechend deutscher Synchronisation von einigen Passagen.

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