Montag, 22. Juli 2013

Morphic

Womit Mensch-Pokémon-Hybride umgehen müssten…

Die Pokémon-Welt: Dave ist Genetiker und Chef bei Heywood Labs, mit Brian und einigen weiteren Angestellten. Aus einer Schnappsidee und zufälligerweise passendem Geniestreich heraus entscheiden sie sich dafür, Mensch-Pokémon-Hybride zu schaffen. Der Geniestreich entpuppt sich als wirklich folgenreich, denn es klappt – nach Bearbeitung und Kombination der genetischen Anlagen befinden sich die 8 Experimente im fötalen Stadium.

Da platzt die Bombe und die Öffentlichkeit erfährt von dem Hybridisierungsexperiment. Weder Dave noch sonstwer hatte geplant die Föten bis zur Reife zu bringen, es war mehr eine Konzeptstudie, dass so eine tiefgreifende genetische Manipulation möglich ist, aber eine Anti-Abtreibungs-Bewegung fordert die Reifung und anschließende Erzeihung der Hybriden durch die "Missetäter". Durch unglückliche PR-Entscheidungen bleibt Heywood Labs nichts anderes übrig, als sich dem öffentlichen Druck zu beugen und die Föten in künstlichen Gebärmuttern und Brutkammern auszutragen und anschließend aufzuziehen.

Die acht Hybride unterscheiden sich teilweise stark, insbesondere in den Pokémonteilen ihrer Erbanlagen: Vulpix-Mädchen (Fuchsig), Mauzi-Junge (Kätzisch), Sichlor-Mädchen (Messerpsychopath), Schwalbini-Junge (Vogel), Lampi-Junge (Angelfisch), Traunfugil-Mädchen (Geist), Roselia-Mädchen (Rose) und Schneckmag-Junge (Schneckenlava).

Aufgrund ihrer unterschiedlichen Biologie altern die Kinder auch unterschiedlich stark und zeigen verschieden starke Beeinflussungen ihrer Pokémonabstammung. Nach einem Zeitsprung von zehn Jahren wird das besonders klar: Obgleich alle chronologisch etwa gleich alt sind, sind sie körperlich – und teilweise auch geistig – stark unterschiedlich, von 8 bis zu 17 Jahren alt.

Hinzu kommt, wie normale Kinder mit diesen Kindern mit Pokémon-/Tierzügen umgehen werden, ganz zu schweigen von der Kirche der Heiligen Wahrhheit…



So ziemlich die erste Pokémon-Fanfic, die ich gelesen habe und dann gleich sehr gut! Wie eingangs beschrieben beschäftigt sie sich mit Pokémonhybriden, gewissermaßen ähnlich zu Animorphs (die habe ich aber nie gelesen), aber mit einem großen Fokus darauf, wie der Alltag von solchen Hybriden aussehen würde. Als Ergebnisse von Experimenten sind sie nicht gerade mit überragenden Fähigkeiten gesegnet, so hat der Anglerfischjunge beispielsweise grenzwertig Glasknochen und der Schneckmagjunge darf sich nicht aufregen, weil sonst seine Körpertemperatur ansteigen würde, was seine menschlichen Organe beschädigen oder abtöten könnte.

Aber prinzipiell hat es keines der Kinder leicht, weil sie alle ausgegrenzt werden und Anfeindungen von religiösen Fanatikern ausgesetzt sind.

Ich wünschte, der Autor hätte mehr Zeit für die Charakterisierung aufgebracht. Obwohl er viel Fokus in die Schaffung der Welt steckte, wird dieser Aspekt beispielsweise durch die spätere rasante Handlung teilweise hinten angestellt. Hinzu kommt die große Anzahl an Charakteren in einer relativ kurzen Geschichte: Die Kinder und ihre Adoptiveltern sind zusammen schon über 20 Personen.



Trotz allem sehr interessant. Besonders die Gespräche von Dave mit dem Sichlor-Mädchen sind sehr interessant.

Titel: Morphic (URL: http://www.fanfiction.net/s/3553005/1/

Autor: Dragonfree

Länge: 60k+ Wörter (380 Seiten)

Sprache: Englisch (Mittel)

Status: Abgeschlossen

Samstag, 20. Juli 2013

After Earth


Vater-Sohn-Geschichte. Ach ja, spielt in der Zukunft!



Cypher Raige ist ein – wortwörtlich – furchtloser Ranger und zugleich glühendes Vorbild seines Sohnes Kitai. Dieser hat vor kurzem beim Einstellungstest für die Ranger teilweise mit Bestnoten abgeschnitten, aber fiel in der psychischen Evaluation durch. Von diesem Ergebnis enttäuscht nimmt Cypher bloß auf Zureden seiner Frau Kitai mit auf eine Mission.

Dummerweise geht alles schief, das Schiff zerbricht in zwei Teile und macht eine Bruchlandung. Mit mehr Schock als Blessuren übersteht Kitai diese, aber sein Vater hat weniger Glück und ist schwer verletzt. Zu allem Unglück ist auch noch die Notfunkbake beschädigt worden, so dass sich Kitai durch die Wildnis zum abgetrennten Heck durchschlagen muss, wo sich die andere Notfunkbake befindet. Cypher steht ihm dabei jedoch über Funk beiseite…



Ich habe die Handlung absichtlich so geschrieben, denn der Hintergrund in diesem Science-Fiction-Film ist wirklich das – Hintergrund. Es wird zu Beginn zwar der Grund für die Ranger beschrieben, und wieso Furchtlosigkeit so ein wichtiges Merkmal ist, aber für die Handlung ist das unerheblich.

Denn es geht darum, wie sich der Held und entfremdete Vater Cypher seinem Sohn stellen muss und umgekehrt, wenn die Vorbild- und Beschützerfigur Kitai's genau diese Aufgaben nicht mehr übernehmen kann. Gegenseitige Verbitterung muss überwunden werden, Vertrauen (wieder-)aufgebaut werden.
Bedenklich ist, dass der Vater ziemlich emotionslos wirkt und es nicht klar ist, inwiefern dies dank seiner legendären Furchtlosigkeit so ist. 

Eine interessante Unternote ist bei After Earth auch, dass das Vater-Sohn-Gespann von dem realen Pendant Will und Jaden Smith gespielt wird. Es stellt sich also unwillkürlich die Frage, wie viel von der Handlung und Positionierung der Personen Fiktion ist und wie viel der Realität entnommen wurde. Schließlich ist Will Smith ein sehr bekannter und erfolgreicher Schauspieler, während sein Sohn Jaden dadurch leicht unter Erfolgszwang steht, oder man es zumindest so sehen kann.
Diese Unternote ist wohl beileibe kein Zufall, stammte die Idee des Films doch von Smith selbst.



Fazit: Mehr eine Geschichte von Abenteuer und persönlichem Reifen als Science-Fiction

Titel: After Earth

Regie: M. Night Shyamalan

Länge: 100 Minuten

Donnerstag, 18. Juli 2013

Taffe Mädels

Cop-Komödie mit Frauen statt Männern



Sarah Ashburn ist aufstrebende Spezialagentin beim FBI und hat ist immernoch im Steigflug ihrer Karriere. Insbesondere gilt sie als Anwärterin auf eine Beförderung… wäre da nicht ihre arrogante und ruppige Art.

Detective Mullins ist nicht weniger ruppig, bloß auf eine andere Art und weise, und kann gerne als Problemkind des Reviers bezeichnet werden. Hinzu kommt ihre gewalttätige Ader und einzig ihr Erfolg und Respekt auf der Straße scheinen die Gründe dafür zu sein, dass sie noch nicht vom Dienst suspendiert wurde.

Als Mullins einen Dealer hoch nimmt und Ashburn diesen für ihren letzten Fall zur Beförderung braucht, kommt es zum Konflikt – die fluchende Mullins, die mit dem Kopf durch die Wand ermittelt, will sich ihren Dealer nicht von einer eingebildeten FBI-Bonze einfach wegnehmen lassen.

Als einzige Möglichkeit bleibt den beiden ein Kompromiss, bei dem Mullins Ashburn hilft und im Gegenzug ihren Dealer behalten darf, womit die beiden ungleichen Kaliber notwendigerweise Partner werden. 



Taffe Mädels ist eine übliche Cop-Komödie, bei der zwei unterschiedliche Charaktertypen lernen müssen, miteinander auszukommen und schließlich Freunde werden. Es gibt die zu erwartenden Gags, die Konflikte, die Charakterisierung und persönliche Geschichten. Dennoch sind die alle handwerklich gut ausgeführt, und es gibt ein paar kleine Wendungen, die nicht allzu offensichtlich sind.



Somit ist der Film unterhaltsam (und besteht den Bechdel-Test).

Titel: Taffe Mädels

Regie: Paul Feig

Länge: 117 Minuten

Dienstag, 16. Juli 2013

The Place Beyond The Pines

Überraschend guter Episodenfilm



Luke Glanton tourt mit einem Rummel durch die Staaten und ist dort der Star einer Motorad-Stunt-Show. Als er nach einem Jahr wieder in Schenectady ist, stößt er auf seine Ex Ro – und seinen Sohn.

Von dieser Tatsache aus dem Ruder geworfen, kündigt er und will fortan für Ro und Jason sorgen, ohne sich dabei im geringsten Gedanken darüber zu machen, dass Ro mittlerweile einen neuen Freund hat, in dessen Haus sie wohnt. So sucht er sich einen Job und Unterkunft und findet mit Banküberfällen ein Mittel, für seinen Sohn zu sorgen.

Avery Cross ist selbst ein junger Vater und Polizist, der sich trotz eines abgeschlossenen Jurastudiums für die Polizistenlaufbahn entschieden hat. Als einer von Lukes Banküberfällen nicht so glatt läuft wie üblich, ist es Avery, der den Motorradfahrer stellen kann. Es kommt zu einem Schusswechsel…



Ich würde ja gerne mehr sagen, aber das wäre wirklich Spoilern. Dennoch ist der Film sehr gut, und selbst wenn man nichts für episodenhafte Filme übrig hat, so sind die drei Handlungsstränge und Erzählungen von Pines sehr gut verknüpft. 

Die Charaktere sind glaubwürdig, die Handlung menschlich, und… ja, er wurde auch nicht langweilig, trotz der Überlänge. Vielmehr habe ich während der Vorstellung auf die Uhr geschaut, mit dem Gedanken: Kaum eine Stunde rum und trotzdem genug Stoff für eineinhalb. Luke muss mit seiner plötzlichen Vaterschaft umgehen, Avery mit dem Widerspruch zwischen Realität der Polizeiarbeit und seinen idealistischen Ansichten, und den dritten Teil habe ich noch gar nicht angesprochen, weil Spoiler.



Ehrlich, schaut ihn euch an, er ist gut.

Titel: The Place Beyond the Pines

Regie: Derek Cianfrance

Länge: 140 Minuten

Sonntag, 14. Juli 2013

Gambit – Der Masterplan


Rache am Chef

Harry Dean ist Kurator der privaten Kunstsammlung von Lionel Shahbandar, Millionär, Schikanechef und Exzentriker. Oder war es. Wird es gewesen sein, denn Shabandar plant ihn zu kündigen. Da ist es nur gut (und gerecht), dass Dean einen Plan hat sich an seinem Chef zu rächen und zugleich etwas Geld zu bekommen.

Der Plan: Ein bestimmtes, verschollen gegangenes Gemälde zu fälschen und als Kurator die Echtheit gegenüber Shahbandar auszugeben.

Die Komplizen: Der Major, bereits seit langem mit Dean unter einer Decke, und P.J., texanisches Cowgirl, mit dem nötigen verwandtschaftlichen Hintergrund das Gemälde plausibel und unwissend in ihrem Besitz zu haben.

Das Problem: Kein Plan übersteht den Kontakt mit der Realität…



Gambit von den Coen-Brüdern ist eine Neuverfilmung von Das Mädchen aus der Cherry-Bar von 1966, aber das ist nicht so wichtig.

Vielmehr ist der Film eine witzige Kriminalkomödie, die in ihrer Art an sogenannte Heist-/Caper-Filme erinnert wie die Oceans 11/12/13, zum Beispiel. Es gibt den Plan, der zuerst in wunderschöner Darstellung gezeigt wird, alles geht glatt. Und dann kommt die Realität, und alles geht schief.

Seien es nun die Banalitäten wie Shahbandars nudistische Einstellung, oder Deans unerwartete Kündigung, nur wenig geschieht so, wie es geplant war. Dennoch schaffen es die Coen-Brüder das zu erwartende Ende durch teilweise unerwartete Wendungen zu erreichen. Dabei kommt der Witz auch nicht zu kurz, der recht stark von Deans Würde getragen und ermöglicht wird.

Eine Zeitlang überlegte ich, ob Deans Nachfolger von Christoph Waltz gesprochen/gespielt wurde, aber leider nicht, nein. Dafür ist Alan Rickman als Lionel Shahbandar herrlich. Ich könnte dem Mann zuschauen, wie er sich Tee macht und würde kichern vor Freude…



Mir hat Gambit gut gefallen, schön witzig ohne zu protzen.

Titel: Gambit – Der Masterplan

Regie: Joel & Ethan Coen

Länge: 89 Minuten




Freitag, 12. Juli 2013

Die Ostsee von oben


Schöne Bilder, Schöne Töne, Blecherne Stimme

Die Ostsee von oben ist ein Dokumentarfilm von Silke Schranz und Christian Wüstenberg, mit Bildern von Peter Bardehle und Klaus Stuhl, die einige Zeit damit verbracht haben, mit einem Helikopter die deutsche Ostseeküste abzufliegen und sehr schöne Bilder dieses Binnenmeeres zu filmen. Sie zeigen, wortwörtlich, die Ostsee von oben. Vielfach ist der Ansatz die verschiedenen Häfen und Städte an der Küste, aber auch geschichtlich relevante Ort wie Heiterhuh werden überflogen, während der Sprecher interessante Details aus Geschichte und Natur erzählt

Untermalt wird das ganze von orchestraler Musik, die mir zumindest sehr gut gefallen hat und in einer wunderbaren Gradwanderung die Bilder herrlich ergänzt, aber auch solo sehr gut hörbar klingt. Und wenn man bedenkt, dass absichtlich GEMA-freie Musik verwendet wurde, aber keine Auskopplung/Veröffentlichung des Soundtracks geplant ist… wirklich schade.

Leider ist der Sprecher, der gelegentlichen nordischen Dialekt einklingen lässt, so blechern als wenn er in einem ungedämpften Raum aufgenommen worden wäre, was dem Film doch einiges nimmt. Und wer in der Erwartung von Die Nordsee – Unser Meer an den Film geht, wird bitter enttäuscht werden, denn es sind ausschließlich Luftaufnahmen verwendet worden.

Titel: Die Ostsee von oben

Regie: Silke Schranz

Länge: 89 Minuten

Mittwoch, 10. Juli 2013

Commander Kitty

Urheberrechte bei Scotty Arsenault

Weltraum, Abenteuer, Katzen



C.K., kurz für Commander Kitty, ist ein Spacer, was die Weltraumvariante von Abenteurern ist. Oder er will es sein. In Wirklichkeit ist er der Kapitän eines desolaten Schiffes mit einer seltsamen Mannschaft: Der Chefingenieur Mr. Socks ist ein unverständliches Frettchen, der erster Offizier Mittens bis auf ein Halsband nackt, die künstliche Intelligenz MOUSE aufmüpfig und Fluffy… ist ein unberechenbares Kätzchen. Wobei, die ganze Mannschaft mit Ausnahme von Socks sind Katzen.

Urheberrechte bei Scotty Arsenault
Wie dem auch sei, CK hat kürzlich einen Transporter ersteigert und wie es der Zufall so will könnte Ace, alter Freund von CK (und aus dessen Sicht Erzrivale und Vorbild), einen Transporter bei seinem aktuellen Auftrag gut gebrauchen.

Bei einem Testlauf vom Transporter landet über ein paar Umwege Nin Wah, ihres Zeichens Spacer und roter Panda, auf CK's Schiff und heuert nach ein paar Überredungsversuchen an, um sich heimlich Ace' Mannschaft anzuschließen.



Urheberrechte bei Scotty Arsenault
Commander Kitty ist einer dieser seltsamen Fälle, bei denen irgendwie alles stimmt. Die Charaktere sind witzig, die Handlung angenehm abgedroschen mit den richtigen überraschenden Wendungen und das ganze Universum liebenswert persiflierend.

Da wäre zum Beispiel die Weltraumpolizei Triple-I, die aufgrund von Budgetkürzungen unter anderem Strafen von 15 Minuten Müllsammeln für… nicht gerade Kavaliersdelikte. Der Haken an der milden Strafe? Müllsammeln außerhalb des Station, ohne Raumanzug, wegen den Budgetkürzungen, ihr versteht?

Der Stil ist, wie ihr seht, cartoonig, überzogen und vollkommen passend. Interessanterweise ist Commander Kitty, wie auch Treading Ground, an sich eine lange Serie, aber in diesem Fall entschied sich der Autor Scotty Arsenault für einen Neustart und nahm alles alte Material von der Seite. Leider ist er mittlerweile seinem eigenen Webcomic etwas überdrüssig, so dass zum Einen die Veröffentlichungsrate nachgelassen hat und zum Anderen er bereits angekündigte, dass es nach dem aktuellen Handlungsbogen vorbei sein wird. Ich hoffe, dass er zumindest nicht mittendrin aufhören wird…



Urheberrechte bei Scotty Arsenault
Sehr witzige Hommage an Weltraumopern und Abenteuergeschichten und -filme, mir hat's super gefallen.


Autor: Scotty Arsenault

Länge: 178+ Seiten, alle bunt

Sprache: Englisch, mittel

Status: Laufend, ca. wöchentlich, z.Zt seltener

Montag, 8. Juli 2013

Epic – Verborgenes Königreich

Urheberrecht bei FOX und bla

Däumelinchen + Borger animiert

Im Wald gibt es eine hochentwickelte Zivilisation winziger Menschen, die Leafmen, die in enger Verbundenheit mit der Natur leben. Regiert von einer Personifikation des Lebens selbst, Königin Tara, würden sie alle glücklich leben, wenn da nicht die bösen Rots wären mit ihrem Anführer Mandrake. Als dieser überraschend einen Angriff startet, wird die Königin tödlich verletzt…

M.K., Tochter eines schrulligen und von der Fachwelt belächelten Wissenschaftlers, besucht nach langer Zeit mal wieder ihren Vater in seinem Haus im Wald, denn dort befindet sich auch sein Untersuchungsobjekt – eine hochentwickelte Zivilisation kleiner Menschen. Bloß beweisen kann er nichts.

M.K. lässt ihrem Vater seine abstrusen Theorien und verläuft sich im plötzlich stürmischen Wald. Als sie auf dem Boden etwas, leuchtendes, flitterndes findet… schrumpft sie auf die Größe der Leafmen.

Alsbald wird ihr klar, dass sie eine von der Königin Tara zuvor ausgesuchte Blüte mithilfe der Leafmen zum Blühen bringen muss, um das durch den Tod der Königin verletzte Gleichgewicht im Wald wieder zurecht zu rücken.



Natürlich gibt es da dann noch den Draufgänger unter den Leafmen, Ronin, in den sich unsere Heldin M.K. verguckt und allgemein ist der Film schön aber… vorhersehbar. Das muss beileibe nichts schlechtes sein, aber in diesem Fall war es schon recht langweilig.

Alle Handlungsstränge waren absehbar, die Charaktere kaum mehr als Archetypen, die Dialoge – wenn schon nicht im Wortlauf dann doch im Inhalt – von vornherein klar.
Das 3D war nett, aber… na ja. Für einen Animationsfilm unaufdringlich, was gut ist, aber es wurde damit nicht so sehr gespielt, wie ich gedacht hätte. Im Gegenzug war der Wald, von den phantastischen Elementen abgesehen, wunderschön und zu einem beeindruckenden Grade realistisch gestaltet. Blätter mit Blattadern, durchscheinend, Abermillionen Grashalme, die sich im gleichen Wind wiegen, der auch durch die Blätter wühlt; Baumrinde, die knorke aussieht…

Und als Dreingabe wird der Bösewicht Mandrake von Christopher Waltz gesprochen, was ihm den gewissen kultivierten Charme verleiht. Hinzu kommt noch der gut verteilte Humor, der mit Spitzen nicht geizt.



Recht nett, aber er hat mich nicht weggehauen.

Titel: Epic – Verborgenes Königreich

Regie: Chris Wedge

Länge: 102 Minuten

Samstag, 6. Juli 2013

Treading Ground

Kleinstadtalltag und Verführungsversuche

Nach einer erfolglosem zweijährigen Fluchtversuch jenseits seiner Heimatstadt findet sich Nate doch wieder in selbiger und fängt im gleichen Supermarkt, in dem er zuvor auch gearbeitet hatte, erneut an. Er teilt sich mit alten Freunden eine Wohnung und auf dem Dach liegt eine attraktive Schönheit. Nach einem stundenlangen Gespräch mit Rose macht sie den ersten Schritt und bald darauf landen sie in Nate's Zimmer.

Bloß dummerweise ist sie 16 und damit das, was man in den USA Jailbait nennt, Knastköder, denn auf die Verführung Minderjähriger, selbst bei gegenseitigem Einverständnis, steht in vielen Bundesstaaten Gefängsnisstrafe.

Nichtdestotrotz haben sowohl Rose als auch Nate gegenseitiges Interesse und würden, wenn man von den sechs Jahren Altersdifferenz absieht, wohl eine Beziehung eingehen. Da das aber wegen des Knastköderstatus' von Rose nicht geht, wollen sie erstmal Freunde bleiben.

Im weiteren Verlauf kommt es zu romantischen Verstrickungen und Drama beiderseits, denn so eine Wartezeit ist schwer, vor allem für Rose, aber auch Nate ist frustriert. Hinzu kommen seine Exfreundin, die jetzt direkte Vorgesetzte von ihm ist, Rose' Bekanntheit als "Dorffahrrad" und natürlich Freunde und andere Charaktere, die sich einmischen.



Treading Ground ist im wesentlich ein relativ kurzer, witziger Webcomic mit einem romantischen Grundplot und allgemein leichten Beziehungsdramen. Der Humor ergibt sich vor allem daraus, wie die Charaktere miteinander umgehen zusammen mit einer Dosis von Einzelhandelshumor, welcher aufgrund der Erfahrungen des Autors teilweise in bizarrer Realität fußt.

Theoretisch ist der Webcomic sogar recht alt, trotz seiner "Kürze" von 251 Seiten, denn er lag für einige Jahre brach ehe der Autor Zeit fand, die Serie abzuschließen. Daher kann man einen recht starken Schnitt und Entwicklung im Zeichenstil erkennen, ab wann der Autor wieder Zeit hatte. Also nicht wundern, wenn die nachträglich angefertigte Prologseite besser aussieht als die eigentliche erste Seite. Vom Stil ist später sogar eine gewisse Ähnlichkeit zu Questionable Content



Titel: Treading Ground (abgeleitet von Treading Water, also Wassertreten, auf der Stelle stehen)

Autor: Nick Wright

Länge: 252 Seiten, größtenteils farbig

Sprache: Englisch, Einfach-Mittel

Status: Abgeschlossen