Montag, 22. April 2013

Die Croods


Dan dan daaaaaan!


Eep und ihre Familie sind Höhlenmenschen, die sich stets an die Regeln ihres Vaters Grug halten. Diese lassen sich recht einfach zusammenfassen als: Neues tötet einen. Als Teenager ist Eep aber nicht gut auf diese Regeln zu sprechen, auch wenn sie einen wahren Kern haben. Durch einen Lichtschein gelockt schleicht sie sich eines Nachts aus der Höhle und folgt dem Schein.

Es ist eine Fackel, in Schach gehalten von einem Warzenschwein…kostümierten Menschen namens Guy. Guy hat Ideen und davon nicht zu wenige, aber im Moment ist er damit beschäftigt, vor dem Ende der Welt (Dan dan daaaaan!) zu fliehen. Als Grug seine fahnenflüchtige Tochter findet ist er nicht gerade begeistert von dem Hänfling, aber die baldige Zerstörung der Heimathöhle lässt ihm keine andere Wahl, als für seine Familie eine neue Höhle zu suchen. Dank einer "beifälligen" Bemerkung von Guy machen sich also er die Croods auf zu Bergen in der Ferne, wo es Höhlen gibt (und Guy dem Ende der Welt entkommen kann).

Doch genug Handlung. Die Croods ist eine Komödie von Dreamworks, mit dem Regisseur von Drachenzähmen leicht gemacht. Große Teile des Humors beruhen auf Slapstick – die Croods in ungewohnter Umgebung – und den verschiedenen recht einfachen Charakteren.

Interessanterweise ist Eep nicht unbedingt der Hauptcharakter. Sie entwickelt sich über den Film zwar, aber der eigentliche Protagonist ist Grug, der als Charakter persönliche Hürden überwinden muss um zu wachsen.

Optisch ist der Film ziemlich klasse. Seien es die absurden Tiere wie landlebende Wale, am Schwanz zusammenhängende siamesische Lemure oder ein papageienbunter Säbelzahntiger, alle sind wunderherrlich (übe)rzeichnet und es ist sehr schnell klar, dass im Gegensatz zu Ice Age die Flora und Fauna eher ins Fantastische als Realistische driftet. Niedliche Elefantenmäuse, fleischfressende Riesenblumen, man merkt, dass eine Menge Liebe in die Gestaltung der Welt geflossen ist.

Das 3D ist übrigens unaufdringlich, aber gut eingebunden und ergänzt die passenden Szenen sehr gut.

Also wenn man eine angenehme Komödie schauen möchte, mir hat er Spaß gemacht.



Titel: Die Croods

Regie: Chris Sanders

Länge: 98 Minuten

Sonntag, 21. April 2013

Beasts of the Southern Wild

Wie die Welt aus sechsjährigen Augen ausschaut


Hushpuppy ist ein kleines Mädchen, vielleicht sechs Jahre, die bei ihrem alleinerziehenden Vater lebt. Sie hat ihr eigenes Haus, und wenn es Essen gibt, dann rupft ihr Daddy an einer Leine, die mit einer Glocke an Hushpuppys Haus hängt. Zusammen mit ihren Freunden leben sie im Bathtub, einem Flussdelta, und jenseits des Flusses gibt es Fabriken und Dämme. Die Menschen in den Fabriken haben nur einmal im Jahr Urlaub und Essen Fleisch, das aus Plastik kommt. Im Bathtub aber sind alle Menschen immer glücklich, und es gibt Feuerwerk und Feiern und immer zu Essen.

Bloß wenn das Wasser steigt und die Auerochsen kommen, davor fürchtet sich Hushpuppy ein bisschen.

In Wirklichkeit ist das Bathtub eine… Kommune könnte man sagen, die in einem Flussdelta lebt. In der Nähe sind Industriegebiete und ein Damm wird demnächst fertigstellt, der die halbe Region überfluten wird. Die Menschen vor Ort leben hauptsächlich von Fischerei für die Eigenversorgung, zumindest soweit es im Film klar wird.

Aber die Wirklichkeit ist es nicht, die Beasts darstellt, sondern die Realität, wie sie von Hushpuppy wahrgenommen und verstanden wird. Sie flieht vor den ihrer Fantasie entschlüpften Auerochsen, deren Inspiration ihr Unterricht war; ihr Daddy hat keine Sorgen, weil es ihr Daddy ist.

Ich weiß gar nicht, wie ich den Film noch weiter großartig beschreiben soll. Die Musik hat mir sehr gut gefallen, und er hat mich in gewisser Weise an Wo die wilden Kerle wohnen erinnert.

Sehr schöner Film, nicht nur für Kinder. Macht neugierig auf das Theateroriginal.



Titel: Beasts of the Southern Wild

Regie: Ben Zeitlin

Länge: 93 Minuten